Zwiebeln säen, pflegen und in Mischkultur anbauen


Übersicht in Kürze:
Standort: vollsonnig, min. jedoch 4 Stunden täglich
Nährstoffbedarf: normal
Aussaatzeitpunkt: ab Mitte Januar im Haus
Aussaattiefe: ca. 1,5 - 2 cm
Abstand: ca. 6 - 10 cm von Pflanze zu Pflanze, je nach zu erwartender bzw. gewollter Größe
Keimtemperatur: ca. 17 Grad


Die Aussaat

Ich sähe meine Zwiebeln Mitte Januar. Hierfür gebe ich sie auf feuchtes Küchenpapier und lasse sie bei ca. 17 Grad in einer Ecke der Küche vorkeimen; Licht ist für die Keimung nicht notwendig. 

Sobald ich Keimlinge erkennen kann, lege ich sie einzeln und zusammen mit den kleinen Papierflächen (die auf dem obigen Bild zu erkennen sind) in ein ca. 9 x 9 cm Töpfchen mit Erde (etwa 1,5-2 cm tief).  

Man kann sie natürlich auch direkt in Erde säen.

Als Erde nahm ich die Jahre zuvor ein Gemisch von unbehandelter Gartenerde vom Maulwurfshaufen und Aussaaterde. Da ich im Jahr 2024 aber ein Experiment gemacht habe, in dem ich in reinen selbstgemachten Kompost gesät und gepflanzt habe und dieser Versuch mehr als geglückt ist, werde ich das mit der Erde zukünftig immer so machen. Wenn Sie der Versuch bzw. das Ergebnis interessiert, finden Sie es hier: Ein paar Einblicke in mein Gartenjahr 2024.
Wenn man keine eigene Erde hat, wäre eine hochwertige, torffreie Bio-Gemüseerde meine Wahl. 

Etwa 7 Tage, nachdem ich die vorgekeimten Zwiebel Samen in Erde gelegt habe, zeigt sich das erste Grün an der Erdoberfläche; sie erinnern an Grashalme. Ab diesem Zeitpunkt stelle ich die Töpfchen bei mir an ein helles Fenster bei Zimmertemperatur .

Licht

Nachdem die Tageslichtstunden im Winter noch zu kurz sind, um kräftige gedrungene Pflanzen zu erhalten, stelle ich meine Zwiebeln unter ein Kunstlicht. Hier verwende ich viereckige flache Lampen die blaues und rotes Licht haben. Sie verbrauchen 14 Watt. Ich möchte keine Werbung machen, aber vielleicht helfen Ihnen diese Informationen. Die Lampen hängen ca. 30 cm über den Pflanzen und sind mit einer Zeitschaltuhr verbunden die sich darum kümmert, dass die Lampen 12 Stunden am Tag an sind.

Etwa ab Mitte März kann man auf das Kunstlicht verzichten.

Wenn man kein Kunstlicht verwenden möchte, kann man die kurzen Tageslichtstunden im Winter auch damit kompensieren, das man die Pflanzen nach der Keimung nicht wie ich bei Zimmertemperatur, sondern bei ca. 15-17 Grad, also kühler stellt. Ich würde dann aber empfehlen, einen späteren Zeitpunkt als den meinen, für das Aussäen zu nehmen.

Je wärmer es ist, desto mehr Lichtstunden werden benötigt und andersherum, je kühler es ist, desto kürzer können die Lichtstunden sein.

Dünger

Die Pflanzen bleiben bei mir in den gleichen Töpfen, bis sie in den Garten ausgepflanzt werden können. Wenn die Pflanzen ihren Topf durchwurzelt haben und mir "anzeigen", dass sie Nährstoffe brauchen (etwa durch ein leichtes hellgrünwerden der Halme) bekommen sie von mir ein bisschen Flüssigdünger in Form von Brennnesseljauche (Ich habe bei "die von mir verwendeten Dünger" beschrieben, wie ich sie herstelle.).

Abhärten

Sobald draußen die ersten schönen Tage beginnen und die Temperaturen etwa an die 7 Grad sind, stelle ich meine jungen Zwiebeln an die frische Luft in die Sonne.

Die ersten 3 Tage dürfen sie etwa 2 Stunden in die pure Sonne, anschließend stelle ich sie hinter eine Folie, die die UV-Strahlen filtert (oder ins Gewächshaus). Alternativ einfach aus der puren Sonne raus.

Hierdurch gewöhnen sie sich nach und nach an das Sonnenlicht und bilden einen Sonnenschutz, ähnlich wie bei uns Menschen die Sonnencreme, ohne die unsere Haut bei zu viel UV verbrennen würde.

Durch den Wind draußen und die Bewegung in den Pflanzen werden die Stängel gestärkt.

Zwiebeljungpflanzen Mitte April
Zwiebeljungpflanzen Mitte April

Bevor die Temperaturen dann unter 5 Grad fallen, kommen die Pflänzchen wieder ins Haus oder an einen geschützten Ort.

Ab etwa dem 4. Tag bis zum 7. Tag erhöhe ich die Stundenanzahl des Sonnenbades auf etwa 4 Stunden.

Ab ca. Tag 8 dürfen sie dann dauerhaft in der Sonne stehen bleiben.

Sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter den Gefrierpunkt fallen, dürfen die Pflanzen dann in den Gartenboden.

Die Vernalisation

Es gibt Gemüsepflanzen, die bereits im ersten Jahr ihre Blüte ausbilden (z. B. Brokkoli, Blumenkohl) und welche, die das im 2. Jahr tun, hierzu gehören z. B. die Zwiebeln. Durch ein zu frühes Auspflanzen kann es passieren, dass die Zwiebeln durch die eventuell kommenden kalten Temperaturen "denken" sie seien jetzt im zweiten Jahr und beginnen deswegen zu blühen und bilden keine Zwiebel aus.

Um mir die Sache hier einfach zu gestalten kommen die Pflanzen erst in den Gartenboden, wenn es keine Minusgrade mehr gibt. Sollte einmal ein Tag dazwischen sein, der trotzdem plötzlich kälter wird, kann man die Pflanzen mit einem Flies schützen.

Sollten Sie sich ein solches Vlies kaufen wollen, empfehle ich auf eine hohe Materialdichte zu achten. Meines hat 60g/m². Es ist sehr strapazierfähig und hält daher wirklich viel aus und sehr sehr lang.

Auspflanzen

Beim Auspflanzen in den Gartenboden grabe ich lediglich ein Loch und setze den Wurzelballen auf selber Höhe ein. Solange die Zwiebeln noch keinen Knollenansatz zeigen achte ich darauf, dass sie nicht austrocknen. Gut eingewachsenen Zwiebeln macht später das Austrocknen bei mir nichts aus. 

Für die Mischkultur:

Als gute Nachbarpflanzen für Zwiebeln gelten u. a. Dill, Erdbeeren, Gurken, Knoblauch, Kopfsalat, Karotten, Pflücksalat, Rote Beete, Tomaten, Zucchini.

Als schlechte Nachbarpflanzen für Zwiebeln gelten u. a. Bohnen, Erbsen, Kohl


Wie ich meine anderen Gemüsesorten anbaue finden Sie hier: Meine Gemüse-Anbauerklärungen

Die von mir genutzten Sorten finden Sie hier: Meine Sammlung samenfester Sorten

Ansonsten finden Sie über das Menü weitere Informationen darüber wie ich gärtnere.
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