Die von mir verwendeten Dünger / Bodenvorbereitungen

Selbstverständlich kann man handelsfertigen Dünger kaufen, aber auch beim Dünger gilt: "wenn man es selbst macht, weiß man auch was drin ist" und im weiterführenden Sinn... "dann weiß ich auch was meine Familie und ich essen", denn bekanntlich holen sich die Pflanzen, das was man ihnen "zum Futtern" gibt und speichern es ein.

Der Kompost

Geflügelmist

Bei uns leben ein paar Enten und Hühner.  

Der anfallende Mist landet entweder auf dem Kompost (wenn er mit Einstreu wie selbstgemachtem Heu oder Laub aus unserem Garten vermischt ist) oder direkt auf den Beeten wenn es reiner Kot ist.
Hier verteile ich dann ca. "1 Hand voll" direkt um jeden Starkzehrer herum oben auf die Erde. Der Regen spült die Nährstoffe dann nach und nach zu den Wurzeln. Klappt bei mir super.
Ich mache aus reinem Geflügelkot auch einen Flüssigdünger. Das klingt zwar mega-ekelig, aber es stinkt tatsächlich weniger als die Brennsesseljauche. Die Herstellung funktioniert genauso wie die Brennnesseljauche. Ein Herstellungsbeispiel finden Sie unter dem Punkt "Flüssigdünger/Jauchen". 

Flüssigdünger: Brennnesseljauche/Beinwelljauche/Geflügelkotjauche

Mulchen

Als Mulchen bezeichnet man das Abdecken der Erde damit sie nicht blank daliegt.
Meine Erde im Gemüsegarten ist eigentlich immer abgedeckt (gemulcht). Hierfür eignet sich alles was organisch ist. Ich verwende ab dem Frühjahr Rasenschnitt und im Herbst Laub. Holzhächsel uvm. ist aber ebenfalls gut geeignet. Abgesehen davon, dass man mit dem Mulchen den Boden bei Starkregen vor Ausspülung schützt, trocknet die Erde unter der Abdeckung nicht so schnell aus; man erspart sich also eine Menge Giesarbeit. Außerdem wird vorzüglich das Beikraut unterdrückt. In der somit eigentlich immer feuchten Schicht halten sich die Nützlinge auf (Regenwurm & Co.) und beliefern beim Zersetzen des Mulchmaterials sogleich unser Gemüse mit Nährstoffen. Mulchen ist nichts anderes als Flächenkompostierung.

Ein eigentlich gutes Zeichen, dass sich Regenwurm & Co. in der oberen Erdschicht eingefunden haben, ist der Besuch der Amseln. Leider "wühlen" sie sehr viel herum, was für wurzelempfindliche Pflanzen wie Kürbisse, Gurken und Zucchini nicht so toll ist. Ich lege in diesem Fall über die Wurzeln dieser Pflanzen einfach Steine.

Wintervorbereitungen

Wenn die Früchte aus den Gemüsebeeten abgeerntet sind und sich der Winter nähert, schneide ich sämtliche Pflanzen bodennah ab und lasse die Wurzeln im Boden. Bis auf Tomaten- und Kartoffelkraut, sowie die Strünke der Kohlpflanzen und der Paprikas, belasse ich auch die oberirdischen Teile der anderen Pflanzen auf dem Beet auf dem sie gewachsen sind. Sie werden lediglich etwas zerkleinert und zum Abdecken dieses Beetes benutzt.

Die Bodenlebewesen werden diese Schicht bis zum Frühjahr zum größten Teil zu Humus verwandeln. 

Viele reißen die Pflanzen nach dem Abernten aus der Erde und bringen sie an einen anderen Ort. Diese Arbeit erspare ich mir absichtlich. Über den Winter sterben die von mir im Boden belassenen Wurzeln ab und werden von den Bodenlebewesen zu Humus verarbeitet. Leichter bekommt man keinen Humus in die tiefen Erdschichten seines Bodens.

Die Böden

Die Böden sind überall verschieden und man könnte mit Bodenanalysen die genaue Zusammensetzung herausfinden, aber ich halte es auch hier gerne unkompliziert. Wenn man einen Spatenstich in seinen Boden macht und den Aushub näher betrachtet, lässt sich hier schon viel sehen. Am Besten macht man sich ein Foto davon. Wenn man im Internet nach Bodentypen sucht, findet man hier bestimmt die zu seinem Bild passende Erklärung. Nachfolgend das was ich über Böden gelernt habe:

Humusreicher Boden ist meist dunkel und mit Wurzeln durchzogen. Haben Sie einen solchen Boden, würde ich ihn nicht umgraben, um die Bodenschichten und die darin in unterschiedlicher Tiefe lebenden Organismen nicht zu stören. Lediglich mit einer Grabegabel in den Boden einstechen und durch Vor- und Zurückbewegung Luft in den Boden bringen reicht meiner Meinung nach hier aus. Wenn Sie nicht gleich mit dem Gärtnern auf dieser Fläche beginnen wollen, würde ich den Bereich dunkel abdecken. Das kann mit einer Plane oder auch mit Laub oder Grasschnitt sein; Hauptsache dunkel. Nach ein paar Wochen (je nach Jahreszeit) sind die Pflanzen die dort gewachsen sind, durch Lichtmangel abgestorben und die Bodenlebenwesen haben diese möglicherweise bereits zersetzt. Auf diese Weise spart man sich viel Arbeit. Nach dem Einsetzen ihrer ausgesuchten Pflanzen empfehle ich den restlichen umliegenden Boden erneut abzudecken/zu mulchen. Auf diese Weise wachsen hartnäckige Beikräuter nicht gleich nach. Wenn Sie gleich anfangen wollen zu gärtnern, sollten die Pflanzen, die Sie dort nicht haben wollen, erst entfernt werden. Das Ausbreiten von Pappe über der Stelle, die ein Gartenbeet werden soll, handhabe ich grundsätzlich nicht; in Pappe sind u. a. Klebstoffe enthalten. 

Lehmiger Boden: Er ist meist grau, schmierig und schwer; Wenn er austrocknet ist, ist er Steinhart. Allerding hat er den großen Vorteil, dass er in den unteren Schichten Feuchtigkeit und Nährstoffe sehr gut speichern kann. Hier würde ich die Fläche mit dem Spaten oder mit einem Pflug (wenns befahrbar ist) umgraben und die Klumpen möglichst klein machen. Wenn der Boden leicht feucht ist, tut man sich da übrigens leichter. Auf den aufgelockerten Boden würde ich nun 1 cm Sand aufstreuen und zusätzlich ca. 5 cm Kompost (Nur um eine gewisse Mengenangabe anzugeben, jeder Boden ist natürlich verschieden, man muss meiner Meinung nach hier aber auch keine Wissenschaft daraus machen.) Der Sand ist dafür da, dass der Lehm sich nicht mehr miteinander verbinden und somit nicht mehr riesige harte Klumpen bilden kann. Ich empfehle diesen Boden immer zu mulchen, um auch die oberen Schichten feucht zu halten. Ich habe schon öfter gelesen, dass empfohlen wird einen lehmigen Boden ganz auszutauschen, wenn man vor hat an dieser Stelle zu gärtnern. Ich allerdings kann mir keinen besseren Grundstock als den lehmigen vorstellen. Wenn Sie Ihre Pflanzen in den Boden einpflanzen, drücken Sie sie nicht fest; nur zugraben und angießen. Ich verwende gerne Ringelblumen als Zwischenpflanzen. Sie tun den Nützlingen gut, sehen schön aus und sie sterben als einjährige Pflanzen im Winter ab, so dass auch unterirdisch viel tiefgehendes Bodenfutter zurückbleibt, das bis zum Start der nächsten Saison von den Bodenlebewesen zu Humus verarbeitet wird.

Ich hatte einen reinen Lehmboden mit vielen Steinen darin und habe ihn wie oben beschrieben aufgearbeitet. Bereits nach 2 Jahren ist hieraus ein prima Boden geworden.

Im Frühjahr entferne ich eventuell sprießende unerwünschte Beikräuter im jungen Stadium mit einer Pendelhacke, Siebe meinen oben beschriebenen Kompost durch und verteile ihn in einer etwa 2 cm dicken Schicht auf meinen Beeten. Anschließend bringe ich durch Einstechen und Vor- und Rückbewegung mit einer Grabegabel Luft in den Boden und decke ihn dann mit Grasschnitt ab.

An den Stellen, an denen Gemüsepflanzen eingesetzt werden, grabe ich dann mit einer kleinen Schaufel die entsprechenden Löcher. Was ich hierein noch gebe habe ich bei den einzelnen Pflanzensorten beschrieben. Weitere Bodenbearbeitungen mache ich nicht.

Toniger Boden: Er ist meist rötlich, im nassen Zustand schmierig und sehr fest. Auch er wird steinhart, wenn er austrocknet. Ich habe ein paar Bereiche in meinem Garten gehabt, in denen ich tonigen Boden hatte. Ihn habe ich entfernt, da hier das Beimischen von Sand und Kompost nichts verändert hat. Die Pflanzen sind hierin nicht gut gewachsen.

Sandiger Boden: Er ist sehr locker, hält aber kaum Feuchtigkeit und Nährstoffe. Hier würde ich Kompost beimischen und wenn möglich lehmigen Boden. Eventuell baut jemand bei Ihnen in der Nähe ein Haus und verschenkt den Bodenaushub.